Monat: Mai 2012

KLASCHKA ELEKTRONIK + AUTOMATION WIRD AUS INSOLVENZ ÜBERNOMMEN

KLASCHKA ELEKTRONIK + AUTOMATION WIRD AUS INSOLVENZ ÜBERNOMMEN

Tiefenbronn, 21.05.2012

Der Geschäftsbetrieb der Klaschka Elektronik + Automation GmbH & Co. KG mit Sitz in Tiefenbronn-Lehningen und Neuhausen wird zum 04.06.2012 von Insolvenzverwalter Dr. Philipp Grub aus Stuttgart veräußert. Käufer ist eine von den Herren Dr. Wolfgang Kalsbach, Dipl.-Ing. Johann Mitrowitsch und Dr.Walter Strommer gegründete Auffanggesellschaft, die unter dem Namen Klaschka Industrieelektronik GmbH firmieren wird.

Insolvenzverwalter Dr. Philipp Grub ist überzeugt, dass damit eine ausgezeichnete Lösung für Klaschka gefunden wurde. Es ist vorgesehen, die beiden Betriebsstätten in Lehningen und Neuhausen in Neuhausen zu konzentrieren.
Mit dem Erwerb der Betriebsimmobilie in Neuhausen ist ein klares Signal für den Standort Neuhausen und den Erhalt der Arbeitsplätze vor Ort gesetzt. Darüber hinaus ist die Schaffung von weiteren Arbeitsplätzen geplant, vor allem in den Bereichen Entwicklung und Vertrieb.

Klaschka wurde im Jahre 1964 von Herrn Dr.-Ing. Walter Klaschka gegründet.
Das Unternehmen entwickelt und produziert Geräte und Systeme für die Industrieautomation von Maschinen und Anlagen. Die Produktpalette umfasst Sensoren, elektronische Schalt- und Messrelais sowie Steuergeräte. Hauptkunden sind der Maschinen und Anlagenbau, die Automobilindustrie und deren Zulieferer für Produktionseinrichtungen. Es werden derzeit 53 Mitarbeiter beschäftigt. Nach dem Tod von Dr.-Ing. Walter Klaschka am 10.05.2010 übernahm Dr.-Ing. Gert Fünfzig die Geschäftsführung und begleitete den Restrukturierungsprozess erfolgreich.

Die drei Gesellschafter der Klaschka Industrieelektronik GmbH, Dr. Wolfgang Kalsbach, Dipl.-Ing. Johann Mitrowitsch und Dr. Walter Strommer planen über den Erhalt der aktuellen Kundenbeziehungen hinaus, das Unternehmenswachstum durch die Einführung innovativer Produkte zu stärken.

VOGEL-BAU ÜBERNIMMT WOCHNER

VOGEL-BAU ÜBERNIMMT WOCHNER

Die Vogel-Bau-Gruppe aus Lahr übernimmt den Geschäftsbetrieb der insolventen Bauunternehmung Sebastian Wochner in Dormettingen. Hierauf verständigten sich am gestrigen Abend Insolvenzverwalter Dr. Wolfgang Bilgery und der geschäftsführende Gesellschafter der Vogel-Bau-Gruppe Bernd Kopf. Dr. Bilgery und Kopf informierten die Belegschaft am heutigen Nachmittag im Rahmen einer Betriebsversammlung über das Ergebnis ihrer Verhandlungen.

Die Vogel-Bau-Gruppe übernimmt den gesamten Geschäftsbetrieb der Sebastian Wochner GmbH & Co. KG und führt alle Sparten des Unternehmens weiter. Hierzu gehören die Herstellung konstruktiver Fertigteile aus Stahlbeton, Halbfertigteile sowie der schlüsselfertige Bau von Industriegebäuden und Einfamilienhäuser. Die vier Standorte Dormettingen, Dotternhausen, Schömberg und Knautnaundorf bei Leipzig werden von der Vogel-Bau-Gruppe weitergeführt. Für die Übernahme der Geschäftsaktivitäten der Bauunternehmung Wochner gründete die Vogel-Bau-Gruppe eine neue Gesellschaft, die den Namen FBW Fertigbau Wochner GmbH & Co. KG trägt. Diese übernimmt alle Beschäftigte der Bauunternehmung Sebastian Wochner.

Insolvenzverwalter Dr. Wolfgang Bilgery zeigte sich über das Ergebnis der Verhandlungen befriedigt. Es sei gelungen, mit der Vogel-Bau-Gruppe ein Unternehmen zu finden, das als Mittelständler sehr gut Wochner passe. Besonders erfreulich sei, dass alle Beschäftigten übernommen werden und kein einziger Arbeitsplatz verloren gehe. Dr. Wolfgang Bilgery gestern Nachmittag vor der Belegschaft wörtlich: „Mehr kann ein Insolvenzverwalter für das ihm an-vertraute Unternehmen nicht tun und mehr kann ein Investor zur Sanierung eines Unternehmens nicht beitragen.“

Die Unternehmensgruppe Vogel-Bau zählt zu den 25 größten Bauunternehmen Deutschlands. 1927 als Straßen- und Tiefbauunternehmen gegründet wird sie heute als inhabergeführtes mittelständisches Familienunternehmen in der dritten Generation erfolgreich geführt. Etwa 600 qualifizierte Mitarbeiter in sieben spezialisierten Einzelunternehmen erwirtschaften rund 100 Mio. € Umsatz. Von Abbruch und Entsorgung sowie Erschließung, Straßen- und Tiefbau über die Betonfertigteilherstellung bis hin zum schlüsselfertigen Industriebau bietet sie ihren Kunden auch bei größten Projekten eine umfassende Abwicklung aus einer Hand.

Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Bilgery,
E-Mail: w.bilgery@grub-brugger.de

DELTA GALIL INDUSTRIES LTD KAUFT SCHIESSER AG

DELTA GALIL INDUSTRIES LTD KAUFT SCHIESSER AG

Delta Galil Industries Ltd kauft Schiesser AG

– Gläubiger werden zu 100 Prozent befriedigt
– Börsengang des Wäscheherstellers abgesagt

Radolfzell, 2. Mai 2012 – Die Schiesser AG sagt ihren für das zweite Quartal angekündigten Börsengang ab und teilt mit, dass stattdessen ein vollständiger Verkauf des Wäscheunternehmens an die in Israel und den USA ansässige Delta Galil-Gruppe erfolgen wird. Die entsprechenden Verträge wurden heute von
Dr. Volker Grub, dem Aufsichtsratsvorsitzenden und ehemaligen Insolvenzverwalter der Schiesser AG, und Itzhak Weinstock, Director der Delta Galil Industries Ltd., in Radolfzell unterzeichnet.

Die Schiesser AG zählt heute zu den führenden Wäschemarken Deutschlands und konnte sich, nach Beendigung des Insolvenzverfahrens und umfassender Restrukturierung, wieder erfolgreich in ihren Märkten positionieren. Ein von Handel und Verbrauchern positiv aufgenommener neuer Markenauftritt mit erweitertem Produktsortiment und aktualisierten Kollektionen wurde die Grundlage für eine offensive Vertriebsstrategie in Deutschland, dem deutschsprachigen Ausland und in den Benelux-Ländern. Die in den aktuellen Geschäftszahlen bestätigte Wiedergewinnung früherer Marktstärke sollte die Grundlage für einen Börsengang bilden.

Der jetzt stattdessen angekündigte Verkauf an Delta Galil erfolgt vor allem aus unternehmensstrategischen Gründen. Delta Galil, mit Sitz in Tel Aviv, ist ein weltweit tätiger Unterwäsche-Hersteller mit Standorten im Mittleren Osten, den USA, Asien und Europa. Delta Galil entwirft und produziert Unterwäsche- und Nachtwäsche-Kollektionen für führende Markenhersteller weltweit. In Israel vertreibt das Unternehmen eigene Markenprodukte in 130 eigenen Geschäften und im Fachhandel. Die Unternehmensgruppe erzielt derzeit einen Umsatz von rund 700 Millionen US-Dollar und ist an der Börse in Tel Aviv gelistet. In den deutschsprachigen Märkten ist Delta Galil bislang noch nicht aufgetreten.

Dr. Volker Grub führt zur Absage des Börsenganges und der Entscheidung zugunsten eines Verkaufs an die Delta Galil-Gruppe aus: „Wir setzten uns während des Insolvenzverfahrens zwei Ziele: Zum Ersten wollten wir die Forderungen der Gläubiger möglichst zu 100 Prozent befriedigen. Und zum Zweiten sollte Schiesser so aufgestellt werden, dass es seine vielfältigen Marktchancen nachhaltig ausschöpfen kann. Beides konnte mit dem jetzt vereinbarten Verkauf erreicht werden.“ Er erläutert weiter: „Obwohl Schiesser sicherlich eine vielversprechende Aktie geworden wäre, hätte das derzeitige volatile Börsenumfeld für die mittelfristige Entwicklung von Schiesser weniger Vorteile geboten, als der langfristig orientierte strategische Investor Delta Galil.“

Isaac Dabah, Vorstandsvorsitzender der Delta Galil-Gruppe, ergänzt Grubs Ausführungen: „Schiesser ist ein hervorragendes Unternehmen mit sehr guten und stark nachgefragten Produkten. Die Marke steht für eine Produktphilosophie, mit der auch wir uns identifizieren. Wir sind davon überzeugt, dass sich durch die Zugehörigkeit zur Delta Galil-Gruppe für Schiesser eine breite internationale Perspektive eröffnet, mit Zugang zu führenden internationalen Einzelhändlern und innovativen Herstellungstechnologien. Wir haben die Mittel und die Erfahrung, um Schiesser durch die Einbindung in unser Netzwerk entscheidend weiter voran zu bringen. Gemeinsam mit Schiesser erzielen wir einen Gruppenumsatz von rund 900 Millionen USD. Wir freuen uns, das Schiesser-Team bei Delta Galil willkommen zu heißen und sind von einer erfolgreichen gemeinsamen Zukunft überzeugt.“

Schiesser wird als eigenständige hundertprozentige Tochterfirma unter der Leitung des jetzigen Vorstands unverändert fortgeführt werden. Rudolf Bündgen, Vorstandsvorsitzender der Schiesser AG, und seine Vorstandskollegen unterstützen den Verkauf einhellig. Bündgen: „Delta Galil ist uns, da wir uns in der gleichen Branche bewegen, natürlich kein Unbekannter. Wir haben eine ähnliche Produkt- und Qualitätsphilosophie und werden mit Delta Galil einen weltweit tätigen Eigentümer gewinnen, mit dem wir den Eintritt in neue Auslandsmärkte noch konsequenter angehen können und der uns in unserer Absatzstrategie unterstützt. Gleichzeitig verfügt Delta Galil über sehr viel Erfahrung im Dessousbereich,
in Activewear und Shapewear, aber auch im Sockenbereich. Unter der Marke Schiesser können wir uns noch viele abrundende Produktbereiche vorstellen, die sehr profitabel sind.“

Vorteile sieht auch Johannes Molzberger, Produktionsvorstand der Schiesser AG: „Unsere Werke spielen künftig eine wichtige Rolle in der Produktionsplanung von Delta Galil. Man hat gerade durch die aktuellen Erfahrungen in arabischen und asiatischen Herstellungsländern gesehen, wie vorteilhaft europäische Produktion bezüglich Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Qualität ist. Zusätzliche Produktionsaufträge von Delta Galil können dazu beitragen, unsere Kapazitäten noch besser auslasten.“

Auch Karl-Achim Klein, Finanzvorstand der Schiesser AG, freut sich auf Delta Galil: „Delta Galil ist ein grundsolides Unternehmen, liquiditätsstark und ausgezeichnet finanziert. Seit 15 Jahren zeigt das Unternehmen einen positiven Cash-Flow und wird von Moodys mit A3 und positivem Ausblick bewertet.
Mit Delta Galil haben wir einen Eigentümer, der die Mittel und die Erfahrung hat,
um unseren weiteren Wachstumskurs abzusichern.“

Wie bei Unternehmensverkäufen üblich, wird der Kaufvertrag erst nach der Genehmigung durch das Kartellamt endgültig in Kraft treten.