Monat: April 2015

Information zum Insolvenzverfahren über das Vermögen der Max Lang, Bäckerei-Konditorei GmbH & Co. KG und der Bäckerschmiede GmbH

Information zum Insolvenzverfahren über das Vermögen der Max Lang, Bäckerei-Konditorei GmbH & Co. KG und der Bäckerschmiede GmbH

Unternehmen sollen fortgeführt werden – Erfolg versprechende Gespräche mit Investoren laufen – Umstrukturierungsmaßnahmen führen zur Verkleinerung des Filialnetzes und zum Wegfall von 109 Arbeitsplätzen

Insolvenzverwalter Dr. Wolfgang Bilgery von der Kanzlei GRUB BRUGGER informierte gestern Nachmittag die Belegschaften der Max Lang, Bäckerei-Konditorei GmbH & Co. KG und der Bäckerschmiede GmbH über den Stand der Insolvenzverfahren und die voraussichtliche weitere Entwicklung.

Ziel ist es nach wie vor, im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens die Bäckerei-Gruppe zu erhalten und langfristig weiterzuführen. Dies setzt jedoch einschneidende Sanierungsmaßnahmen voraus.

„Ich habe in der kurzen Zeit, in der ich als Insolvenzverwalter der Max Lang, Bäckerei-Konditorei GmbH & Co. KG und der Bäckerschmiede GmbH tätig bin, eine Vielzahl von Mängeln auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Unternehmen festgestellt, die es zu beheben gilt. Diese Mängel haben in der Vergangenheit zu hohen Verlusten und schließlich zur Insolvenz der beiden Gesellschaften geführt. Es wird eine große Herausforderung sein, die Verlustursachen zu beseitigen und die Bäckerei-Gruppe wieder zu einem Unternehmen zu formen, das verlustfrei arbeitet“, sagt Dr. Wolfgang Bilgery von der Kanzlei GRUB BRUGGER.

Hierfür notwendige Umstrukturierungen betreffen nicht nur die Produktion und die Verwaltung am Sitz in Freiberg, sondern auch das Filialnetz. Es wird notwendig sein, eine Anzahl von Filialen zu schließen und den Verkauf auf ertragreiche Filialen in guten Lagen zu konzentrieren. Das in den letzten Wochen ausgearbeitete Sanierungskonzept sieht vor, dass von den derzeit noch 146 Filialen („Max Lang“, „Stefansbäck“ und „Sparback“) insgesamt 18 eigene Filialen geschlossen werden sollen. Hiervon betroffen sind zwölf eigene Max-Lang-Filialen, davon sechs Sparback-Filialen. Ferner sind sechs Stefansbäck-Filialen betroffen. Darüber hinaus stehen elf Pächterfilialen auf dem Prüfstand (eine Max-Lang-Pächterfiliale und zehn Stefansbäck-Pächterfilialen). Was diese Pächterfilialen anbelangt, müssen die Franchiseverträge mit den Pächtern nachverhandelt oder notfalls beendet werden. Die Gebietsverkaufsleiter informieren in den nächsten Tagen in den einzelnen Filialen persönlich darüber, welche Filialen geschlossen werden müssen und welche erhalten bleiben.

Die geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen führen zum Wegfall von 109 Arbeitsplätzen, davon 64 in den Filialen und 45 am Sitz in Freiberg. Der Insolvenzverwalter versucht dabei, die Auswirkungen für die betroffenen Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten. Dies bedeutet, dass frei werdende Arbeitsplätze in Filialen, die fortgeführt werden können, in erster Linie mit Mitarbeitern aus Filialen besetzt werden, die sich nicht erhalten lassen. Es wird aber unvermeidbar sein, auch betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen. Die Kündigungsfristen in der Insolvenz betragen drei Monate zum Monatsende, sofern nicht im Einzelfall nach dem Inhalt des Arbeitsvertrags eine kürzere Frist gilt. „Bevor jedoch Kündigungen ausgesprochen werden, führe ich in den nächsten Wochen mit dem Betriebsrat der Max Lang, Bäckerei-Konditorei GmbH & Co. KG und dem Betriebsrat der Bäckerschmiede GmbH Verhandlungen über den Abschluss eines Sozialplans“, so Dr. Wolfgang Bilgery. „Das Ergebnis der Verhandlungen werde ich den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rechtzeitig mitteilen. Die Umstrukturierung soll bis Ende Juli abgeschlossen sein.“

Mit den geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen soll die Bäckerei-Gruppe Lang auf die Übernahme durch Investoren vorbereitet werden. Mit mehreren Interessenten steht der Insolvenzverwalter Dr. Wolfgang Bilgery derzeit in aussichtsreichen Vertragsverhandlungen. Diese werden jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Mit einem Abschluss der Verhandlungen wird nicht vor Ende Juni gerechnet.

(Kontakt für die Redaktion:
Veit Mathauer, Pressesprecher
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GVV Singen verkauft Immobilienbestand an Investorengruppe

GVV Singen verkauft Immobilienbestand an Investorengruppe

Stuttgart, den 8. April 2015

GVV Singen verkauft Immobilienbestand an Investorengruppe Stadt Singen übernimmt vier Immobilien – Gläubiger werden zu 100 Prozent befriedigt – Käufer tritt in bestehende Mietverträge ein und unterschreibt Sozialcharta.

Der Insolvenzverwalter der GVV Singen, Dr. Wolfgang Bilgery von der Kanzlei GRUB BRUGGER in Stuttgart, hat am Freitag, dem 3. April 2015, den kompletten Immobilienbestand der GVV an eine Investorengruppe verkauft. Das Paket umfasst sämtliche Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Freiflächen – mit Ausnahme von vier Immobilien, die die Stadt Singen übernimmt. Außerdem wurden das bewegliche Vermögen der GVV wie Gaststätteneinrichtung und Büroausstattung mit veräußert. Mit dem Verkauf können alle Gläubiger der GVV Singen vollständig befriedigt werden  und die Stadt Singen kommt von der europarechtlich zweifelhaften Bürgschaft von acht Millionen Euro frei. Über den Kaufpreis machen Käufer und Verkäufer keine Angaben.

Der Investorengruppe unter Führung der Oswa Wohnen in der City GmbH aus dem Raum Stuttgart gehören verschiedene institutionelle Investoren an.

Dem Insolvenzverwalter lagen zahlreiche Anfragen und Angebote möglicher Investoren vor, die meisten waren ausschließlich an den Wohnungen interessiert, nur wenige wollten den kompletten Immobilienbestand übernehmen. Ziel war es jedoch, Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Freiflächen im Paket zu veräußern, um im Interesse der Gläubiger eine optimale Lösung zu finden. Daher konnte auch nicht dem Angebot der Stadt Singen entsprochen werden, die nur die Wohngebäude erwerben wollte. Allerdings kauft sie aus der Insolvenzmasse vier Grundstücke mit Gebäuden, die für die Unterbringung von Asylbewerbern und Obdachlosen von besonderer Bedeutung sind: das Asylbewerberheim in der Friedingerstraße, ein Wohnhaus an der Kreuzung Rielasinger Straße/Moosgrund, zwei Immobilien der Waldheimsiedlung sowie Gebäude beim Umspannwerk in der Duchtlinger Straße.

Auch die GVV Service GmbH, eine Tochter der GVV Singen GmbH, die Hausmeisterdienste erbringt und Heizungsanlagen betreibt, hatte im Januar 2015 Insolvenz angemeldet. Sie ist Teil des Gesamtpakets, das an die Investorengruppe geht, und wird im Zuge dessen noch im April 2015 ihren Insolvenzantrag zurückziehen.

Bis zur Umschreibung der Immobilien im Grundbuch der Stadt Singen werden noch einige Monate vergehen. Solange wird die GVV weiterhin vom Insolvenzverwalter Dr. Wolfgang Bilgery geführt und bleiben Frank Bonath und Tobias Brendgens Geschäftsführer der GVV.

Für die Mieter der GVV-Immobilien wird sich nichts ändern. Der Käufer tritt in die bestehenden Mietverträge ein. Das Sonderkündigungsrecht, welches bei Immobilien¬übernahmen aus einer Insolvenzmasse besteht, wird er weder bei den Wohn- noch bei den Gewerbeimmobilien ausüben. Der gesetzliche Kündigungsschutz bleibt also erhalten. Zusätzlich hat der Käufer eine Sozialcharta akzeptiert, die die bestehenden Mietverhältnisse weit über die gesetzlichen Regelungen hinausgehenden Schutz gibt. Damit signalisieren die Investoren, dass sie die Mieter auch weiterhin in den Wohnungen behalten möchten.

„Ich bin mit dem Verkauf sehr zufrieden, weil wir damit das Insolvenzverfahren abschließen und die Gläubiger vollständig befriedigen können. Auch für die Stadt Singen besteht nun wieder Planungssicherheit, weil die Bürgschaft über acht Millionen Euro freigeworden ist. Wir haben somit für alle Beteiligten das bestmögliche Ergebnis erreicht“, erklärt Dr. Wolfgang Bilgery.

„Der Kauf der Immobilien der GVV Singen ist für uns eine attraktive Investition. Die Wohnungen sind gut vermietet, und für die Gewerbeimmobilien sehen wir am wirtschaftsstarken Standort Singen ebenfalls positiv in die Zukunft. Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verpflichtung, was die bestehenden Mietverhältnisse angeht, bewusst“, erläutert Markus Oswald von der Oswa Wohnen in der City GmbH als Vertreter des Käuferkonsortiums.

„Wir hätten gerne alle Wohnimmobilien der GVV Singen übernommen. Dass dies nicht möglich war, bedauere ich. Aber ich bin froh, dass meine Forderung nach Mieterschutz beim Verkauf berücksichtigt wurde und sich Käufer und Verkäufer auf eine Sozialcharta geeinigt haben“, so Bernd Häusler, Oberbürgermeister der Stadt Singen.

„Die Verhandlungen mit vielen unterschiedlichen möglichen Investoren – parallel zum Tagesgeschäft und mit stark reduzierter Mannschaft – waren für uns ein echter Kraftakt, aber es gab dazu keine Alternative. Ich bin erleichtert, dass wir innerhalb von gerade einmal drei Monaten hier eine für alle Beteiligten sehr gute Lösung erarbeiten konnten“, sagt Frank Bonath, Geschäftsführer der GVV Singen.

Über die GVV Städtische Wohnbaugesellschaft Singen mbH

Die GVV Städtische Wohnbaugesellschaft Singen mbH ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt Singen und verwaltet aktuell rund 460 eigene Wohnungen und 400 Fremdwohnungen im Auftrag anderer Besitzer. Das Unternehmen ist aktiv im Bau von Mietwohnungen, Eigenheimen, Eigentumswohnungen und Gewerbeimmobilien, bei Verwaltungen und Vermietungen, beim Vermitteln von Gebrauchtimmobilien und bei Dienstleistungen „rund um die Immobilie“. Zu den bekanntesten Objekten, die die GVV realisiert hat, gehören das Dienstleistungsareal „DAS!“, das Bürohochhaus „Hegau-Tower“ sowie das Singener Gründer- und Technologiezentrum SinTec. Geschäftsführer der GVV sind seit 2014 Frank Bonath und Tobias Brendgens. www.gvv-singen.de

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