MAYER & CIE. REICHT INSOLVENZPLAN EIN

MAYER & CIE. REICHT INSOLVENZPLAN EIN

Der Insolvenzverwalter der Mayer & Cie. GmbH & Co. KG in Albstadt-Tailfingen hat beim Amtsgericht Hechingen einen Insolvenzplan eingereicht. Die Gläubiger der Mayer & Cie. GmbH & Co. KG werden in einer Gläubigerversammlung am 16.09.2010 über die Annahme des Insolvenzplans entscheiden.

Der von dem Insolvenzverwalter Wolfgang Bilgery aus Stuttgart ausgearbeitete Insolvenzplan sieht vor, dass die Banken von ihren Forderungen aus Kontokorrent und Darlehen in Höhe von über 31 Mio. EUR einen Betrag von knapp 21,4 Mio. EUR als neuen Kredit zur Verfügung stellen. Auf ihre darüber hinausgehenden Forderungen sollen die Banken verzichten. Der Kredit soll durch Grundschulden auf dem Betriebsgelände, der Sicherungsübereignung der Vorräte sowie einer Globalzession der Forderungen gesichert werden. Den übrigen Gläubigern wird eine Quote von 8,5 % auf ihre festgestellten Forderungen angeboten. Der Plan sieht weiter vor, dass die Pensionsverpflichtungen gegenüber den Rentnern der Mayer & Cie. GmbH & Co. KG und die Pensionsanwartschaften gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern vom Pensionssicherungsverein (PSV) in Köln getragen werden. Dies entlastet die Bilanz der Mayer & Cie. GmbH & Co. KG mit einem Betrag von knapp 7,9 Mio. EUR. Der Insolvenzplan sieht ferner vor, dass die Gesellschafter frisches Kapital in Höhe von 2 Mio. EUR in die Gesellschaft einlegen sowie ihre Anteile an einer Schwestergesellschaft, der SIPRA Patententwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH auf die Mayer & Cie. GmbH & Co. KG übertragen. Auf die SIPRA Patententwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH wurden seit den 70er Jahren die Patente der Mayer & Cie. GmbH & Co. KG laufend übertragen. Die Gesellschafter haben gegenüber dem Insolvenzverwalter bereits ihre Bereitschaft zu der Kapitalerhöhung und der Übertragung der SIPRA-Anteile erklärt. Der Insolvenzplan bedarf zu seiner Annahme einer Mehrheit der an der Abstimmung teilnehmenden Gläubiger nach Köpfen und nach Forderungssummen.

Bis zu dem Abstimmungstermin im September will Insolvenzverwalter Bilgery die neuen Kreditverträge verhandeln und abschließen. Ein Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank hat bereits die grundsätzliche Bereitschaft erklärt, der Mayer & Cie. GmbH & Co. KG auch künftig mit Krediten zur Verfügung zu stehen. Dagegen möchte sich die Sparkasse Zollernalb aus dem Engagement zurückziehen.

Die Möglichkeit, ein Insolvenzverfahren durch einen Insolvenzplan zu beenden, wurde im Jahre 1999 mit Inkrafttreten der Insolvenzordnung eingeführt. Der Insolvenzplan ist dafür gedacht, in finanzielle Schwierigkeiten geratene Unternehmen im Rahmen eines Insolvenzverfahrens zu sanieren. Mit Hilfe eines Insolvenzplans kann erreicht werden, dass das insolvente Unternehmen entschuldet wird und nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens fortgeführt werden kann.

Ansprechpartner:
Dr. Wolfgang Bilgery,
Tel.: 0711/96689-41

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